Eleonore Romberg, Kind einer Arbeiterfamilie und kindergelähmt, macht als gelernte Buchhalterin über die Abendschule das Begabtenabitur und studiert Soziologie. Als die Diskussion um die deutsche Wiederbewaffung aufkommt, ist es ihr unbegreiflich, daß so kurz nach dem Krieg wieder von Militarismus die Rede ist. Gleichzeitig, fasziniert von politisch aktiven Frauen, die aus ihrer untergeordneten Position heraustreten, sucht sie nach einem frauen- und friedenspolitischen Forum und schließt sich 1956 der Internationalen Frauenliga an.
Eleonore Romberg hat viele Frauen für die Friedensarbeit gewonnen und motiviert. Ihr Engagement, ihr Wissen, ihr Charme, ihre Disziplin und ihr Mut, "Neues" zu wagen, haben mich meinem politischen Handeln stark geprägt.
Ich verdanke es Eleonore, dass Frauen-, Friedens- und Menschenrechtsarbeit einen zentralen Platz in meinem beruflichen Leben einnehmen. Sie war meine fordernde und fördernde Mentorin im besten Sinne des Wortes.
Eleonore Romberg, 1923 - 2004, München, Professorin der Soziologie, langjährige Vorsitzende der Internationalen Frauenliga in München, der deutschen Sektion und der Internationalen WILPF. Abgeordnete des Bayerischen Landtages in der Fraktion "DIE GRÜNEN" (1987 - 1991).