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Sinti und Roma – zuhause in Bayern und Europa

(c) Foto Rolf Poss, Bildarchiv Bayerischer Landtag: Herbert Püls (Bayerisches Kultusministerium), Barbara Lochbihler, Ulrike Gote (Vizepräsidentin des Landtags), Erich Schneeberger (Vorsitzender des Bayerischen Landesverbands der Deutschen Sinti und Roma e.V.)

Anlässlich des Internationalen Romatages am 8. April lud die grüne Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags Ulrike Gote zur Diskussion ins Maximilianeum ein. In Bayern leben etwa 12.000 deutsche Sinti und Roma. Wir diskutierten über die Situation dieser einzigen anerkannten nationalen Minderheit in Bayern, über ihre Probleme und Erfolge sowie die Wahrung ihrer Identität.

Ich berichtete in München über die diesjährige Romawoche im Europäischen Parlament und betonte, wie wichtig es ist, das Thema Antiziganismus in den Fokus zu rücken. Diese spezielle Form des Rassismus betrifft nicht nur Sinti und Roma allein, sondern uns alle als Staat und Gesellschaft. Der Kampf gegen Antiziganismus ist zentral, wenn man überall in Europa eine echte Gleichstellung von Sinti und Roma erreichen möchte. Erst, wenn der Rassismus mit all seinen gesellschaftlichen und strukturellen Folgen bekämpft wird, können Maßnahmen zur Inklusion tatsächlich greifen. Solange das nicht geschieht, drohen Programme wie die EU-Roma-Strategie zu scheitern.

Ulrike Gote ging auf den Holocaust an den Sinti und Roma mit schätzungsweise 500.000 Ermordeten ein. Nach einem so furchtbaren Ereignis sei es schwer, wieder Vertrauen zu fassen. Umso wichtiger seien Begegnungen und Dialoge, um dieses Vertrauen wieder aufzubauen. Die Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma durch das nationalsozialistische Terrorregime seien viel zu spät wahrgenommen worden und noch immer zu wenig im öffentlichen und gesellschaftlichen Bewusstsein verankert. Auch sei Antiziganismus noch immer weit verbreitet, weshalb es ein wichtiges Signal sei, dass sich der Freistaat Bayern 2007 in einer Erklärung zu seiner Verantwortung gegenüber Sinti und Roma bekannt habe und die etwa 12.000 Sinti und Roma in Bayern als Minderheit anerkannt habe.

Auch Erich Schneeberger, der Vorsitzende des Bayerischen Landesverbandes der Deutschen Sinti und Roma, forderte ein aktiveres Vorgehen gegen Antiziganismus. Sinti und Roma müssten sichtbarer in der Gesellschaft werden und häufiger in Institutionen und Gremien als Verteter*innen einer Minderheit berücksichtigt werden.

Mehr zur Veranstaltung im Landtag: https://www.bayern.landtag.de/aktuelles/veranstaltungen/gaeste-und-begegnungen/07042017-tag-der-sinti-und-roma/

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