Anlässlich der diesjährigen Verleihung des Sacharow-Preises für geistige Freiheit an den kongolesischen Frauenarzt Dr. Denis Mukwege sprach ich kürzlich in München über das Thema sexualisierte Gewalt in Kriegs- und Nachkriegszeiten. Ein im April dieses Jahres veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen spricht von 36000 registrierten Fällen sexualisierter Gewalt im Kongo zwischen 2010 und 2013. Da viele Opfer Angst vor Stigmatisierung haben, wird die Dunkelziffer weitaus höher liegen. Neben Stigmatisierung stellt aber auch Straflosigkeit ein zentrales Problem im Kongo dar, bei deren Bekämpfung die EU eine noch aktivere Rolle einnehmen sollte.
Die Familienberaterin Mathilda Legitimus berichtete außerdem aus ihrer Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingsfrauen in München. Oft könnten
diese noch Jahre nach ihren Erlebnissen nicht über das Geschehene sprechen und bleiben so mit ihren Sorgen und Ängsten allein. Auch das zeigt: Es gibt deutlich dringlichere Herausforderungen als die ermüdenden Diskussionen mit CSU, AfD oder CDU über falsche Zahlen und die immer gleichen Pauschalisierungen!
Auch war ich zu Gast bei der Ausstellungseröffnung "15 Jahre SchlaU - Alltagscollagen junger Flüchtlinge in München". Das Multimediaprojekt entstand aus einer Kooperation zwischen Schülerinnen und Schülern der Münchner SchlaU-Schule und dem Fotografen Patrick Frost und porträtiert junge Menschen, die nach ihrer Flucht in der bayerischen Landeshauptstadt landeten. Die Ausstellung kann noch bis Ende Januar im Gasteig in München besichtigt werden. Mehr Infos unter: http://www.gasteig.de/veranstaltungen-und-tickets/veranstaltungen/15-jahre-schlau-alltagscollagen-junger-fluechtlinge-in-muenchen.html,v33727.